Historie

Eine kleine »Öcher« Zeitreise

Im Jahr 1896 wurde die Glas- und Gebäudereinigung Hubert Dahmen in Aachen gegründet. Das Unternehmen hatte von Anfang an seinen Sitz in der Rosstraße 15–17, nur wenige Meter entfernt vom Roskapellchen und dem »Streuengelchen«, den beiden Wahrzeichen des alten Aachener Arbeiterquartiers »Rosviertel«. 

Wohnung und Büro waren zunächst eins in der Familie Dahmen, denn unten im Vorderhaus war das Lebensmittelgeschäft Bernhard beiheimatet. Später zog das Büro zunächst in das hintere Hofgebäude im Erdgeschoss. Erst als das Lebensmittelgeschäft schloss, zog das Büro ins Vorderhaus um.

Die Jahre 1933 –1945 waren geprägt vom Kriegsalltag und es kam nur bei den wenigsten auf saubere Fenster und Flure an. Es galt, die Jahre zu überstehen. Hubert Dahmen gelang dies und übergab später das Geschäft an seinen Sohn Gerhard. Dieser baute das Geschäft nach und nach mit dem Schwerpunkt »Fensterreinigung« aus. Die Buchhaltung erfolgte »händisch« auf Karteikarten und am Ende des Monats ging man gemeinsam die Tourenbücher durch, ob alles erledigt war. Anhand dessen wurden im Anschluss die Rechnungen geschrieben allesamt auf Schreibmaschinen …

Die Söhne von Gerhard Dahmen traten in seine Fußstapfen: Sohn Peter erlernte den Beruf von der Pike auf und erwarb auf der Meisterschule in Düsseldorf seinen Meistertitel. Herbert Dahmen, ein weiterer Sohn von Gerhard Dahmen, stieg nach seiner erfolgreichen kaufmännischen Lehre ebenfalls in den Betrieb ein. Somit blieb es ein familiär geführtes Unternehmen, mittlerweile in der dritten Generation. 

Frau Flehmig, die Schwägerin von Peter Dahmen – ursprünglich bei der Allianz ausgebildet – war von 1967 – 2017 bei Dahmen beschäftigt; 50 Jahre der ruhende Pol im oft hektischen Bürogeschehen.

Die Unterhaltsreinigung, überwiegend von Frauen durchgeführt,  wurde mit und mit zum zweiten Standbein. Es waren mittlerweile 25 Fensterputzer fest angestellt und die Firma Dahmen war im Straßenbild stets präsent. 

Von GmbH über oHG bis Gbr: So manche Gesellschaftsform prägte über die Jahre das Logo der Gebäudereinigung Dahmen. Heute heißt es richtig: Gerhard Dahmen Glas-und Gebäudereinigung GmbH. 

Diesen Namen hat auch Lars Sassenbach übernommen, der schon 1997 im Betrieb als Glas- und Gebäudereiniger begonnen hat und 2015 den Betrieb sowie das gesamte Team übernommen hat.

Stolz ist Lars Sassenbach darauf, dass ihm sehr, sehr viele langjährige Stammkunden treu geblieben sind, trotz des Wechsels in der Geschäftsführung. So wird z. B. das Gebäude der Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten an der Theaterstraße seit mehr als 60 Jahren von der Firma Dahmen reinigungstechnisch betreut. 

Alle Mitarbeiter sind über viele Jahre bei der Dahmen Glas-und Gebäudereinigung beschäftigt. Das schätzen vor allem Privatkunden, die über Jahre den gleichen Mitarbeiter in ihre Wohnungen lassen. Das Vertrauen dieser Kunden in seine Mitarbeiter empfindet Lars Sassenbach als besondere Auszeichnung. Folgerichtig ist die Glas- und Gebäudereinigung Dahmen oftmals seit Jahrzehnten bei dem ein oder anderen Kunden tätig ist. Was 1896 begann findet heute also seine Fortsetzung.

Hier noch ein paar Öcher Ameröllchen aus der »Dahmen-Welt«:

50er Jahre

Es gab eine große Fahrleiter, die ausschließlich vom firmeneigenen Traktor gezogen wurde. Als in der Kirche St. Foillan zwecks Innenstrich (der vermutlich die Firma Esser aus der Neupforte durchgeführt hat) eine große Leiter benötigt wurde,  kam die Firma Dahmen ins Spiel, denn die hat Peter Dahmen mit dem Traktor bis in die Kirche gefahren!

60er Jahre

Handys waren noch nicht erfunden, doch das Unternehmen verfügte schon über Funk wie eine Taxizentrale, aber ausschließlich zum Auto von Peter Dahmen. So konnte die Zentrale noch während des Telefonats mit dem Kunden Terminwünsche abfragen. Der typische Spruch war »Zentrale ruft Peter!«

So ergab sich auch die nette Geschichte mit Frau Knochenmus:

Über Funk gefragt, ob sie Montag »Knochenmus« machen könnten (damit war Putzen bei Familie Knochenmus gemeint). Und Peter retour: »Nein, Montag sind Frikadellen dran!« Pikant deswegen, weil Telefonhörer und Funkabfrage im gleichen Raum lagen. Nur soviel sei verraten: Familie Knochenmus ist treuer Kunde geblieben!

70er Jahre

  • Eine Kundin rief an und sagte: »Schoenen. Guten Tag!« 
  • »Danke, Ihnen auch einen schönen guten Tag, wer ist denn am Apparat?«
  • »Ja Schoenen, Frau Schoenen!«
  • So ließe sich noch so manche Geschichte erzählen, die sich im Laufe der 100 Jahre ereignet hat. Wichtig ist, dass das Dahmen-Team immer zuverlässig und mit Freude an Sauberkeit bei der Sache war – wo sonst gäbe es so viele, zufriedene Stammkunden?
  • Auf weiter gute Fortsetzung der Firmengeschichte, mit Ihnen, liebe Kunden!
Das Haus in der Rosstraße 15–17 – hier wurde das Unternehmen gegründet
Die Rosstraße in Aachen im 19. Jahrhundert.
Reinigung des Fabrik-Daches
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Team nach der Reinigung
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Das Dokumnentenbuch zur Einkommenssteuer (1951)
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Das Geschäftstagebuch mit Einträgen vom April 1952
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Eine Monats- aufstellung der getätigten Arbeiten aus dem Jahr 1952
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Der Ausweis der Handwerkskammer Aachen für Gerhard Dahmen als Öffentlicher Gewerblicher Sachverständiger (1953)
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Der Gesellenbrief von Peter Dahmen (1957)
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Der Meisterbrief von Peter Dahmen aus dem Jahr 1964
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Eine Rechnung des Modehauses Sinn für Berufskleidung
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Mit langen Leitern wurde waghalsig das Fassadenglas ...
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der Kaufhoffiliale in der Adalbertstraße gereinigt. (1956)
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